Rauch-Haus
Rauch-Haus | ||
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Das Haus im Winter, kurz vor dem Abriss | ||
Allgemeine Informationen | ||
Adresse: | Rauch-Haus Wittenberge | |
Bad Wilsnacker Str. 38c | ||
19322 Wittenberge | ||
Gründung | 2000 | |
Auflösung | 2006 |
Das Rauch-Haus war ein kleines Häuschen am äußersten Stadtrand von Wittenberge. Es diente als Treffpunkt der lokalen Punk- und Skinheadszene, sowie als Proberaum für Bands aus dem Umfeld der Nutzer. Benannt wurde es nach dem "Rauch-Haus Song" der Band Ton Steine Scherben.
Geschichte
Das ehemalige Bahnwärterhäuschen wurde anfangs von den lokalen Hip Hoppern genutzt, die es aber nach einiger zeit vernachlässigten und verkommen ließen. Deswegen ging es im Oktober/November 2000 dann an die Punks und Skins der Stadt. Nachdem dann ein halbes Jahr später der Jugendclub Würfel gegenüber eröffnet wurde, kam es in den nächsten Wochen und Monaten zu einigen Unstimmigkeiten zwischen den Nutzern des Hauses und den Mitarbeitern des Jugendclubs. Das reichte von denunzierungen bei der Polizei wegen angeblicher Sachbeschädigung am Skatepark, beobachten und fotografieren von Partys, bis hin zu einer eine Anzeige wegen Terroristischer Treffen und planen von terroristischen Anschlägen (Der Gurnd war eine auf dem Kopf hängende Amerikanische Flagge, zum zeichen des Protests gegen die Kriegshandlungen der USA nach dem 11. September). Nebenbei sah man sich auch noch mit mehreren Einbrüchen und Angriffen auf das Haus konfrontiert, die von einigen Hip Hoppern ausgingen die sich nicht damit zufrieden geben wollten dass das Haus nun nicht mehr ihnen zur verfügung steht.
Anfang des Jahres 2002 wurden die Räumlichkeiten des Hauses erstmals als Proberaum genutzt - eine Tradition, die bis zum Abriß Bestand hatte. Nutzer der Proberäume waren, unter anderen, P.V.W., Prignitz Pöbel, Die Stroiners, Döner Skins, (Fallen) Metatron, Zucht und Ordnung, S.P.A.R., und Radikal Reduziert. Im Oktober 2002 fand das erste Konzert am Haus statt, dem weitere folgten - z.B. zu Ostern und September 2003, sowie im April 2005.
Nach einem weiteren Angriff auf das Haus, bei dem alle Fenster eingeschlagen und beschädigt wurden, wurde ein Open Air Konzert veranstaltet um Gelder für Materialien und Werkzeuge zur Reparatur zu sammeln.
Im Januar 2006 beschloss die Stadt Wittenberge den Abriß des Gebäudes und stellte im Februar den Strom ab. Am 8. April fand die Abriss-Party statt.
Besonderheiten
Lage
Das Haus lag am äußersten Stadtrand der Stadt zwischen dem Jugendclub "Würfel" und dem Gebäude des ehemaligen AWO-Restaurants "Restaurant mit Herz" und dem AWO-Möbelcenter (ehemaligen Kegelbahn), hinter den Gleisen der Zugstrecke Wittenberge-Magdeburg durch deren Lärmschutzmauer man dort ungestört blieb.
Ausstattung
Zum Gebäude gehörten ein großer Gemeinschaftsraum und zwei weitere kleine Räume die als Proberäume dienten. Sowie ein kleiner Flur, ein kleines Bad (ohne Wasseranschluß) und ein Holz- und Kohleschuppen.
Ton- und Bildaufnahmen
2002 | P.V.W. | "Geschichten aus'm Proberaum" | MC | Plakative Provokationen Records | |
2002 | P.V.W. / Prignitz Pöbel / Rent-A-Bitch | "Session am Haus" | MC | Unveröffentlicht | |
2003 | Prignitz Pöbel / Temeritas / Rent-A-Bitch | "Live @ Rauch-Haus 2003" | V-CD | Unveröffentlicht | |
2004 | Zucht und Ordnung | "Demo 2004" | MC | Unveröffentlicht | |
2005 | P.V.W. | "Knochenbrecher" | CDr | Unveröffentlicht | |
2005 | Döner Skins | "Live am Rauch-Haus Wittenberge 2005" | Video |
Weblinks
- Zeitungsartikel - Der Prignitzer, 2006: Morgen geht das Licht aus