Lindenpark
Lindenpark | ||
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Lindenpark von der Stahnsdorfer Straße aus gesehen | ||
Allgemeine Informationen | ||
Adresse: | Jugendkultur- und Familienzentrum Lindenpark | |
Stahnsdorfer Str. 76-78 | ||
14482 Potsdam | ||
Gründung | 196x | |
Website | lindenpark.de |
Der Lindenpark ist ein Jugendkultur- und Familienzentrum in Potsdam-Babelsberg. Seit den 1960er Jahren ist er Bestandteil der Potsdamer und Berliner Kulturszene. Seit der Übernahme des Lindenpark e.V durch die Stiftung SPI (Sozialpädagogisches Institut „Walter May“) im Jahr 2009 ist die Einrichtung ein Jugendkultur- und Familienzentrum. Bekannt ist das Haus durch regelmäßig stattfindende Konzerte und Partys sowie Angebote für Kinder, Familien und Jugendgruppen.
Geschichte
Anfänge
1900 als Wäscherei erbaut, erfuhr das Gebäude vielfältige Umnutzungen. So wurde es als Ausflugslokal für Potsdamer genutzt, später aber auch als Filmstudio, Atelier und Premierenkino für die UFA. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Haus kurzzeitig unter sowjetischer Kommandantur, bis es in den 1960ern als „Tanz und Unterhaltungszentrum“ seine vorerst letzte Umstrukturierung erfuhr. Tanztees, Singwettbewerbe, Theateraufführungen sowie Kinder- und Konzertveranstaltungen waren fester Bestandteil des Lindenparks und standen im Zeichen der sozialistisch geprägten Veranstaltungskultur. Unter neuer Führung wurde in den 1980er-Jahren, auch durch das veränderte gesellschaftliche und politische Klima, eine neue Richtung eingeschlagen. Der Lindenpark bot nun eine Plattform für die sich neu entwickelnde Punkszene und Nachwuchsbands. So wurde die Einrichtung nicht nur in der lokalen Kulturszene bekannt, sondern auch über die Stadtgrenze hinaus. Darüber hinaus fanden im L. kulturelle Sportveranstaltungen statt. U.a. das im DDR-Fernsehen sehr erfolgreiche Format „Mach mit, mach’s nach, mach’s besser“.
Die Wende
Die neu gewonnenen Freiheiten machten es ab dem Spätherbst 1989 möglich, dass auch Bands aus West-Berlin im Lindenpark auftreten konnten. Besondere Bekanntheit erlangte das Konzert der Skaformation Blechreiz. Seit 1989 befand sich der charakteristische Bus inmitten des Saals, welcher seitdem zum Markenzeichen geworden war.
1990 erfolgte die Gründung des Lindenpark e.V. Mit fünf Einrichtungen gehörte der Verein in den Folgejahren zu den größten soziokulturellen Zentren des Landes Brandenburg. Der e.V. umfasste den Lindenpark, das offene Jugendhaus jwd mit dem Miniatelier, die Sternwerkstatt und den Spartacus mit dem Jugendclub S13. Leitgedanke bei der Gründung war die Förderung von Kunst und Kultur, die Jugend- und Kinderhilfe sowie die Unterstützung hilfsbedürftiger Personen.
Anfang 2000 häuften sich die strukturellen und finanziellen Probleme des Lindenpark e.V., welche 2008 zur Insolvenz des Vereins führten. Im März des darauf folgenden Jahres wurde der Lindenpark von der Stiftung Sozialpädagogisches Institut „Walter May“ (SPI) übernommen.
Einrichtungen
Neben dem Veranstaltungsgebäude beherbergt das Areal des Lindenparks das Jugendhaus „jwd“, eine Open-Air-Bühne, den größten Skatepark in Potsdam und Umland sowie mehrere Spielplätze und zwei Jurten. Externe Einrichtungen sind der Hort „Die Buntstifte“ im Wohngebiet Potsdam-Stern und der offene Jugendtreff „clubmitte“ auf dem freiLand Gelände.
Veranstaltungsort
Der Veranstaltungssaal des Lindenparks fasst ca. 900 Gäste. Für Open-Air-Veranstaltungen finden auf dem Außengelände bis zu 3000 Besucher Platz. Zu den wiederkehrenden Veranstaltungen zählen unter anderem das Psychomania Rumble, das Potsdamer Skafestival und das Lindenpunk Festival. Augenmerk wird auf die Organisation von Kinder- und Familienveranstaltungen gelegt. Dazu zählen unter anderem die jährlich stattfindende Walpurgisnacht mit bis zu 400 Besuchern, das Halloween- Fest sowie Musikschulkonzerte.
Traditionell gab die Band Subway To Sally jedes Jahr am 30. Dezember ein Jahresabschlusskonzert im Potsdamer Lindenpark. Mit der Zeit erwies sich der dortige Saal aber als zu klein. Die Konzerte waren regelmäßig schon Monate vorher ausverkauft. 2009 fand das Konzert daher erstmals unter dem Namen Eisheilige Nacht in Berlin statt. Daraus wurde ein jährliches Festival mit mehreren teils hochkarätigen Vorbands, das in mehreren Städten veranstaltet wird. Das Jahr 2020 stellte die Band vor eine Herausforderung: Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Eisheilige Nacht nicht wie gewohnt stattfinden. So entschied sich die Truppe, ein unvergessliches, aber einmaliges Lockdown-Live-Event auf die Beine zu stellen. Mit "Eisheilige Nacht: Back to Lindenpark" kehren Subway To Sally an den Ursprung zurück und schaffen - zusammen mit vielen großartigen Künstlern ein außergewöhnliches Live-Erlebnis, festgehalten für die Ewigkeit.
Ton- und Videoaufnahmen
1989 | Frigitte Hodenhorst Mundschenk | "Live Art-Between Festival 08.09.89 Lindenpark Potsdam" | MC | Eigenproduktion |
1989 | Ichfunktion | "Artbeatween Festival 08.09.89 Lindenpark Potsdam" | MC | Eigenproduktion |
1998 | The Butlers | "Skintight (Live Und Intim Part 1&2)" | 10", CD | Blackout Records |
1999 | Silly + Gundermann & Seilschaft | "Unplugged" | VHS | BuschFunk |
2001 | Ted Flanders and the Hot Wings | "Verrückt & Zugenäht" | CD-R | Eigenproduktion |
2003 | Deine Lakaien | "Live In Concert 2002" | LP, CD | Columbia, Chrom Records |
2006 | V.A. | "Lindenpunk Festival" | DVD | Halb 7 Records |
2007 | Knorkator | "Die Nächste DVD Aller Zeiten" | DVD | Nuclear Blast |
2009 | Silly + Gundermann & Seilschaft | "Unplugged" | DVD | BuschFunk |
2009 | Sandow | "Live 2007/08" | DVD | Major Label |
2014 | Ted Flanders and the Hot Wings | "... denn sie wissen nicht, was sie tun! plus Verrückt & Zugenäht (Live)" | CDr | Thee Flanders Collectors Edition |
2014 | Skitzo | "Psycho, Psycho, Psychomania!!!" | CD | Halb 7 Records |
2015 | The Griswalds | "Psychomania" | CD | Halb 7 Records |
2019 | V.A. | "Psychomania Rumble - A Psycho-Attack Over Potsdamned" | LP, CD | Halb 7 Records |
2021 | Subway To Sally | "Eisheilige Nacht: Back to Lindenpark" | BR, DVD, CD | Napalm Records |
Weblinks
- Offizielle Homepage
- Lindenpark auf Facebook