Sandow

Aus BrandenburgPunk
Sandow
Allgemeine Informationen
Herkunft Cottbus
Genre Post-Punk
Art-Punk
Alternative Rock
Gründung 1982, 2005
Auflösung 1999
Website sandow.de
Gründungsmitglieder
Kai-Uwe Kohlschmidt Gesang
Aktuelle Besetzung
Kai-Uwe Kohlschmidt Gesang, Gitarre, Elektronik
Chris Hinze Gitarren, Gesang, Presslufthammer, Motorsäge
Ralf Liebchen Bass
Tilman Berg Schlagzeug, Elektronik (1987-1999, seit 2010)
Ehemalige Mitglieder
Dirk Patsch Schlagzeug (1984-1987)
Torsten Klapper Bass (1984-1985)
Jeanette Petersen Saxophon & Keyboards (1985-1986)
Jens Walter Keyboards (1986-1987)
Jan Petrikowski Saxophon (1987-1988)
Andrea Spiegelberg Bass (1988-1990)
Z.A.P. Studio, Electronics (2007-2011)
Jo Fabian Video & Lichtraum (2007-2011)
Lars Neugebauer Schlagzeug (2007-2011)
Tilman Fürstenau Bass, Cello, Gesang (1986-2015)
Crew
Sven Stoppa Ton
Rouge Robert Otte Lichtdesign
Jan Hufenbach Videodesign / Live–VJ

Sandow ist eine Musikband, die 1982 in Cottbus gegründet wurde. Sie ist nach dem gleichnamigen Cottbuser Stadtteil benannt. Bekannt wurden Sandow unter anderem durch die Mitwirkung im DDR-Dokumentarfilm flüstern & SCHREIEN – Ein Rockreport.

Geschichte

Gegründet wurde die Band 1982 durch die Schüler Kai-Uwe Kohlschmidt und Chris Hinze, die Formierung zu einer festen Band dauerte aber noch mehrere Jahre mit wechselnden Besetzungen. Benannt wurde die Band nach einem Stadtteil ihrer Heimatstadt Cottbus. In dem Film flüstern & SCHREIEN ist die frühe Phase von Sandow dokumentiert. Den Paradigmenwechsel der DDR-Kulturpolitik hin zur Akzeptanz des Untergrundes – verkörpert durch die "Bewegungen" der "anderen Bands" und dem Punk in der DDR – begleiteten Sandow durch Beiträge auf dem Kleeblatt-Sampler "Die anderen Bands" neben Feeling B, Hard Pop und WK 13. Die Band schaffte es auch, 1988 für die staatliche Plattenfirma AMIGA eine LP aufzunehmen ("Stationen einer Sucht"), jedoch waren Text und Musik für die Kulturfunktionäre so brisant (nicht zuletzt durch das Spottlied "Born in the GDR"), dass die Platte erst in der Wendezeit 1990 in die Läden gelangte.

Kurz nach der Grenzöffnung im Herbst 1989 reisten Sandow nach West-Berlin, spielten und siegten beim Senats-Rock-Wettbewerb. Nach der Wiedervereinigung wandten sich Sandow textlich und musikalisch neuen Horizonten zu, u.a. Theater- und Hörspielmusik, Trommelperformances u.ä., konnten aber trotz (oder wegen) ihres hohen künstlerischen Anspruches an die Erfolge ihres Wendehits außerhalb ihrer Heimat in den neuen Bundesländern nie so richtig anknüpfen. 1999 löste sich die Band zunächst auf, wurde aber 2005 in leicht veränderter Besetzung wiederbelebt.


Diskografie

  • 1988: "Live im Duett bei DT64" (Eigenproduktion)
  • 1988: "Das verschollene Album" (Graffity Records)
  • 1989: "Stationen einer Sucht" (Amiga, Fluxus)
  • 1990: "Der 13. Ton" (Fluxus)
  • 1991: "KänGuru" (Hörspiel) (Fluxus)
  • 1992: "Fatalia!" (Fluxus)
  • 1994: "Schluß mit dem Gottesgericht" (Hörspiel) (Fluxus)
  • 1995: "Anschlag" (Fluxus)
  • 1996: "Zone" (Promotion-CD)
  • 1996: "Thors Hammer - Ein EddaKlangFragment" (Hörspiel) (DeutschlandRadio)
  • 1997: "Born" (What’s So Funny About..)
  • 1998: "Stachelhaut" (What’s So Funny About..)
  • 1998: "Die Hochzeit von Himmel und Hölle" (Hörspiel) (Edition Minotaurus)
  • 2000: "live in GDR" (Eigenproduktion)
  • 2000: "Ausgespuckte Zeit" (Eigenproduktion)
  • 2007: "Kiong- Gefährten der Liebe" (Dunefish)
  • 2008: "Live 2007/08" (Doppel-DVD) (Major Label)
  • 2012: "Im Feuer" (Hörspiel) (Major Label)
  • 2014: "Sandow Babylon" (Live DVD) (Eigenproduktion)
  • 2016: "StachelhautBorn" (DoLP) (Major Label)
  • 2017: "Entfernte Welten" (Major Label)
  • 2020: "35 Jahre Sandow – Live in der Volksbühne Berlin" (DVD) (Major Label)
  • 2022: "Kinder des Verbrechens – 40 Jahre | Best of 1982 – 2022" (Major Label)

Samplerbeiträge

  • 1988: Kleeblatt № 23 - Die Anderen Bands (Wir, Fliegen, Er ist anders)
  • 1989: Schweigen und Parolen auf "Parocktikum - Die anderen Bands" (Amiga)
  • 1989: Rock Bilanz (Schweigen und Parolen)
  • 1990: Systemausfall (Born in the GDR)
  • 1991: Traumlos auf "Die (DDR) Szene Von Unten" (Tape Stern Records)
  • 1995: New Industries (Nac)
  • 1995: Das Beste aus der DDR – TEIL 3 / KULT (Born in the GDR)
  • 1997: Das Beste aus der DDR (Born in the GDR)
  • 1999: Auferstanden aus Ruinen (Schweigen und Parolen, Born in the GDR)
  • 1999: Pop 2000 – 50 Jahre Popmusik und Jugendkultur in Deutschland (Born in the GDR)
  • 2000: Herbstfinale auf "Wir Wollen Immer Artig Sein - Der Sampler zum Buch Teil 3" (SPR)
  • 2004: Die DT64-Story Vol. 7 (Born in the GDR)
  • 2004: Protestsongs.de (Born in the GDR)
  • 2008: "Achtung! Wir kommen. Und wir kriegen euch alle" (DVD) (Stahlheimfilm)
  • 2009: der OSTenROCKt (Born in the GDR)
  • 2011: Gothic Visons III (Krieg)
  • 2011: Die künstlichen Paradiese (Sei trunken)
  • 2013: Smiling Shadows (MAN8 du strahlst)
  • 2023: Die Anderen Bands II (Factory, Stille Invasion, Crazy, Okay, Tour De Lose (Intro), Born In The G.D.R., Kinder Des Verbrechens, Herz Schimmelt, Happy Day, Sucht, Schweigen Und Parolen)


Literatur

  • Ronald R. Klein (Hrsg.): Sandow - 30 Jahre zwischen Harmonie und Zerstörung. Verlag Andreas Reiffer, Meine 2014, ISBN 978-3-934896-99-4 / 978-3-934896-98-7.


weitere Tätigkeiten

Mitglieder der Band sind/waren auch in anderen Bands tätig:

  • Kai-Uwe Kohlschmidt: Ozeancity, Russ and the Velvets
  • Tilman Berg: Froh'n'Leichnam, Bondage, Russ and the Velvets, White Wedding Mission, Bombus, Die Brise, Varga Nova
  • Lars Neugebauer: Unsilent Minority


Weblinks