Radicale Poesie

Aus BrandenburgPunk
Radicale Poesie
Radicale Poesie 2023
Radicale Poesie 2023
Allgemeine Informationen
Herkunft Fehrbellin
Neuruppin
Genre Punk
Gründung 1994
Auflösung 2011
Gründungsmitglieder
Ronny Gesang
Gunnar Gitarre (bis 2001)
Olli Bass (bis 1998)
Schlagzeug (ab 1998)
Steve Schlagzeug (bis 1998)
Letzte Besetzung
Ronny Gesang
Bass (ab 1998)
Mirko Handmann Gitarre (ab 2009)
Olli Schlagzeug (ab 1998)
Bass (bis 1998)
Ehemalige Mitglieder
Meier Gitarre (2002-2007)

Radicale Poesie war eine Punkband aus Fehrbellin und Neuruppin.

Bandgeschichte

Vorgeschichte

Ronny, Gunnar und Steve, alle drei seit der ersten Klasse befreundet, hatten schon 1991 mit der Idee herumgesponnen eine Metalband zu gründen. Zunächst hatten Ronny und Steve unter dem Namen "Endzeit" nur mit Schlagzeug und Gesang im örtlichen Bunker der Schule Krach gemacht. Zu dritt, Ronny und Gunnar jeweils mit einer Gitarre und Steve auf dem geborgtem Schulschlagzeug, hat man sich dann im Sommer 1992 in einem kleinen Bungalow im Wald einquartiert und erste musikalische Schritte gewagt. Parallel dazu wandelte sich der Stil langsam zum Punk, und so sollte nun auch die Musik sein. Die Band nannte sich damals "Schwarzer Oktober" oder "Feinde unter sich". Heraus kamen Stücke, die aber eher Gruftimucke waren als alles andere. Ronny ist dann weggegangen und somit war ein Jahr Ruhe. Bis zum nächsten Sommer: wieder im gleichen Bungalow, nur diesmal mit dem 8 Jahre älterem Punker Schmidt aus Rheinsberg am Bass wurde die Musik immer ruppiger. Die einzigen Aufnahmen aus dieser Zeit wurden allerdings von Ronny an der Gitarre, Schmidt am Bass und Smolle von Tasmanian Divel am Schlagzeug gemacht.

Gründungsjahre

1994, Ronny zog zwischenzeitlich zurück nach Neuruppin, war dann der endgültige Start von Radicale Poesie. Nachdem man bei Gunnar in Fehrbellin den Keller zum Proberaum umgestaltet hatte, stieß Olli als Bassist dazu. Einmal die Woche wurde geprobt, so entstanden eine Menge Songs in sehr kurzer Zeit, und das ganze dilettantische Quartett nahm langsam Form an. Erste Konzerte spielte die Band im Fehrbelliner Hof, in der Fabrik in Großenhain und beim Fehrbelliner Festival mit BMK Ost, No Exit, Sackratten und Tasmanian Divel. Im Herbst 1995 wurde bei Ollis Eltern im Partyraum mit dem örtlichen Schuldisco-DJ das Demotape "Festliche Lieder" aufgenommen. Die Resonanz war verhalten, der Sound hat erstmal abgeschreckt. Danach spielte die Band einige Konzerte, unter anderem mit Trennscheibe und L.S.K. im Archiv in Potsdam; mit Falsche Fögel und Arche Now; und im Café Handgemenge in Rathenow. Rathenow wurde dann mit den langjährigen Weggefährten von L.S.K. für geraume Zeit Dreh- und Angelpunkt der Band.

Getrennte Wege

Zum Herbst 1998 verlief es sich in der Band ein wenig und Ronny und Olli machten in Neuruppin ihr eigenes Ding und bewohnten hinterm örtlichen Knast in einem heruntergekommenen Haus eine absolute Chaotenwohnung. Zwischenzeitlich trat die Band bei einigen Konzerten als Duo auf, da Gunnar und Steve sich von der Band entfernten. Kurze Zeit probierte sich ein gemeinsamer Freund der Band am Bass. Trotz allem entstand in dieser Zeit ein loses Netzwerk um die Band. Außer Rathenow reichte es über Dresden und Elsterwerda, wo man mit U-Haft und später Primitive Men gleichgesinnte fand; bis nach Pritzwalk zu den langjährigen Wegbegleitern von Fußgas.

Debütalbum und erneutes Aus

Anfang 1998 überredete man Steve und Gunnar wieder mitzumachen um wenigstens die Lieder die man hatte einmal aufzunehmen, was dann auch zum Ende des Jahres auch klappte. Ronny konnte jemanden auftreiben, der so bekloppt war den Jungs 2000,– Mark in die Hand zu drücken, um die Aufnahmen auf Vinyl zu pressen. Aufgenommen wurde das selbst betitelte Debütalbum von 2 Typen einer Altrocker-Band aus der Umgebung. Nach dem Album ging Steve endgültig, da er seine Zeit mit Arbeit und Band nicht in Einklang bringen konnte, woraufhin Olli zum Schlagzeug wechselte und Ronny zusätzlich zum Gesang den Bass übernahm. Mit Gunnar spielte man dann noch 3 Jahre verschiedene Konzerte in Dresden, Rathenow, Pritzwalk, Potsdam, Berlin, Frohburg, Neuruppin und Prag. Kurz danach zog es Gunnar nach Hamburg und somit war Radicale Poesie wieder mal Geschichte.

Comeback und zweites Album

Nach einem Jahr überredete man Metalmeier aus Fehrbellin bei Radicale Poesie einzusteigen. Schon bei den ersten Proben merkte man sofort, dass es gut zusammen passt. Olli am Schlagzeug, Meier an der Gitarre und Ronny am Gesang und Bass war über viele Jahre die Stammbesetzung der Band. Mit Metalmeier hat man einige Samplerbeiträge eingespielt und 2007 dann das zweite Album, bei dem man die Metaleinflüsse Meiers auf jeden Fall heraushört. Doch schon während der Aufnahme war die Band in dieser Konstellation eigentlich schon wieder Geschichte. Bis zur Veröffentlichung dauerte es noch 2 Jahre. Scheibenklar, Hörsturzproduktion und Hauptstadtstudios machten es schließlich möglich, dass das abermals selbst betitelte zweite Album veröffentlicht werden konnte. Die Record Release Party fand dann in Torgau statt, und wurde schon mit dem neuen Gitarristen Mirko absolviert. Auch mit dieser Besetzung spielte man verschiedene Konzerte in Neuruppin, Rathenow, Dresden, Potsdam, Rochlitz, Leipzig und Pritzwalk; wobei die Wochenendtour mit Die Angst den Höhepunkt darstellte.

Letztes Konzert und Folgejahre

Das bisher letzte Konzert spielte die Band 2011 im HDO Brandenburg. Im November 2023 veröffentlichten die Berliner Label Scheibenklar und Sick Suck Records das Demotape der Band unter dem neuen Namen "Sadistic Youth" auf Schallplatte.


Diskografie

Samplerbeiträge

  • Schleppscheiße auf "Biwak In Сибириен 2" (2000)
  • Du darfst verrecken, Ja ich weiß, Meine Ratte und Gazette auf "Neuruppin II" (2000 - Ren Records)
  • Tut mir Leid auf "Neuruppin - Die 3. Symphonie" (2001 - Ren Records)
  • Du darfst verrecken auf "Elstal Sampler" (2001 - Ren Records)
  • Kirchenpest auf "Frohburg - das ist uns're Stadt!" (2001 - Zeckenzucht Records)
  • Braune Uniform auf "Sie marschieren wieder... Vol. 1" (2005)
  • Vaterland auf "Deutschpunk Gewitter II" (2006 - Nix Gut Records)
  • Was macht ihr dann auf "Von der Szene – für die Szene Vol. 3" (2008 - VdS-fdS)
  • Gruppenzwang auf "Neuruppin Teil 4" (2011 - Ren Records)
  • Meine Ratte auf "Sicher gibt es bessere Sampler, doch mieser ist keiner" (2011 - Provinzkacke)

weitere Tätigkeiten

Mitglieder der Band sind/waren auch in anderen Bands tätig:


Weblinks

  • Radicale Poesie im Telefon-Interview in der Sendung KUNTIs OssiPunk-Geleier vom 15.12.2009 auf Kamikaze Radio