Aus dem Keller...

Aus BrandenburgPunk
Aus dem Keller...
Cover
Studioalbum von Abbruch
Veröffentlichung 2011
Label Puke Music
Format CD
Genre Punk
Anzahl der Titel 18
Laufzeit 64:25

Besetzung

René Behrendt - Gitarre
Daniel Behrendt - Bass
René Hardt - Schlagzeug
Gäste:
Sarah Loser - Geige, Chor
Christopher Wolf - Trompete
Hendrik Kober - Posaune
Andi Dorband - Chor
Sabrina Prause - Chor
Flori Schnuppe - Chor
Filip Schnuppe - Chor
Suse Arnold - Chor
Max Plogmaker - Chor
Malte Schrot - Chor
Jule Klitscher - Chor
Miri Jurscha - Chor

Produktion Marc Faulenbach
René Pauli
Chronologie
Einfach nur Musik (2009) Aus dem Keller... Nimmerland (2013)

Aus dem Keller... ist das zweite Album der Punkband Abbruch aus Gosen-Neu Zittau.

Geschichte

Rezensionen

Hooked On Music (Februar 2011)[Anzeigen]
Das Deutschpunk-Trio ABBRUCH aus Brandenburg erlebte seine Entstehung zu Beginn des Jahres 2004. Nach dem Debütalbum “Einfach nur Musik“ erschien vor kurzer Zeit der zweite Langläufer “Aus dem Keller“.

Die Ostdeutschen sind, was ihre Einsortierung unter Punk Rock (oder genauer Deutschpunk) angeht, wie bereits bei ihrem Erstling, jedoch nicht allzu penibel. Frisch und munter stellen sie ihrem Stammsubgenre neben Rockigem, auch noch Poppiges und Balladeskes (inklusive Streicher, Blechbläser und Tasteninstrument), ja sogar mit Wave Durchsetztes zur Seite. Erlaubt ist, was Spaß macht und ins Konzept passt. Durch diese breite Auffächerung verhindern die Drei, dass sie sich selber zu sehr limitieren. Da gebärden sich Gitarre, Bass und Schlagzeug nicht nur wie wild, sondern lassen es schon mal etwas gemäßigter angehen. Trompete, Geige, Posaune und Orgel setzen gezielt punkfremde bzw. entspannte Akzente. Die mit der hier praktizierten Offenheit einhergehenden Geschwindigkeits- und Lautstärkenwechsel tun den immerhin achtzehn Tracks auf “Aus dem Keller“, im Zusammenwirken mit den bereits beschriebenen Faktoren, ebenfalls unüberhörbar gut. Mit ihren teilweise ungeschminkten und überdeutlichen Songtexten beschreiben ABBRUCH Zu- und Missstände ganz persönlicher, aber ebenso gesamtgesellschaftlicher Natur. Ob es um Zwischenmenschliches, Erwartungen, Hoffnungen, Enttäuschungen, Trauer, Probleme mit Alkohol, Gewalt, Elend, Krieg und vieles mehr geht, hier wird nicht hinter dem Berg gehalten. Die Dinge werden ohne falsche Scham beim Namen genannt.

Die Produktion von Marc Faulenbach passt wie die Faust aufs Auge und lässt das Material in allen seinen Facetten richtig zur Geltung kommen. Keiner der Mitwirkenden schwächelt. Alle sind hoch motiviert und voll bei der Sache.

“Aus dem Keller“ von ABBRUCH ist eine etwas andere Punk Rock-Platte, die, bei jedem neuen Hördurchlauf, Überraschendes zutage fördert. Wer diese Erfahrung machen möchte, teste das Album ruhig mal an.
Trashrock Mag (Mai 2011)[Anzeigen]
Deutschpunk ohne Wut, Energie und Aggression. Dazu Texte die zwischen Bahnhofsvorplatz-Trinkerromantik und Sozialkritik pendeln. Wirklich gut klingt anders.

Um ehrlich zu sein, ich will mich eigentlich nicht immer wiederholen. Aber bei dem neuen Album von Abbruch aus Berlin könnte ich mittels zu Guttenbergischen Tastaturbefehlen (Strg+C und Strg+V) das Review zu ihrem Debüt-Album hier reinkopieren und alles wäre gesagt. Abruch klingen immer noch zahm und langweilig. Die Lieder sind stellenweise immer noch extrem lang – zum Teil über fünf Minuten. Das ganze Album geht über eine Stunde, bei Abbbruch ist das eine gefühlte Ewigkeit. Dazu wird gejammert über Liebesleid im Speziellen und die schlechte Welt an sich. Manchmal werden auch einfach nur pathosgetränkte Trinksprüche fürs Punkerpoesie-Album aneinandergereiht. Gut klingt das nicht. Eher im Gegenteil. Nach dem Hören dieses Albums wird verständlich, warum Deutschpunk für Manche wie ein Schimpfwort klingt.

Ich frage mich ernsthaft, wer solch eine Platte noch braucht, von den engen Freunden der Band einmal abgesehen. Irgendeinen „Markt“, also Käufer, muss es für Abbruch ja geben, denn sonst würde Puke Music nicht schon das zweite Album der Band veröffentlichen.

Vielleicht liegt es an meinem Alter und als Teenager hätte ich die abgefeiert. Aber ich bin nun einmal ein alter Sack jenseits der Dreisig, der mit diesem Deutschpunk einfach nicht mehr zu begeistern ist. Sorry Jungs, nehmt es nicht persönlich, aber das hier ist echt nichts.
Schafe Schüsse (November 2012)[Anzeigen]

Nachdem mich die 2.009er Debüt-Scheibe "Einfach nur Musik" von ABBRUCH nicht unbedingt direkt vom Hocker gerissen hat, war ich umso mehr gespannt was deren nächstes (dieses) Album "Aus dem Keller..." so reißen würde?! Und vor allem war ich gespannt, ob sich die Band die Finger Wund spielen würde, um etwas mehr Abwechslung auf CD zu bannen ?! Und siehe da - es geht doch! Bereits beim Opener "DumDiDöner" (Track 1) blitzt schon, trotz dessen, daß der Song ein reines Instrumental ist, `ne satte Weiterentwicklung durch, was schon mal als Pluspunkt auf das ABBRUCH Konto geht ;-) . Daß aber nicht komplett alles neu überdacht wurde, zeigt das "Kellerlied" (Track 2) bei dem das Trio die Bandgeschichte festgehalten hat. Textlich nicht unbedingt der Überhit, aber das muß man ja auch nicht zu bierernst nehmen...! `Ne richtig coole Punk-Rocksau ist dafür der Song "Amoklauf" (Track 3), zu dem man sogar einen echt beachtlich-qualitativen Videoclip gedreht hat, den man bei youtube bereits bestaunen kann. Die Thematik verrät sich bereits mit dem Titel, wobei man hier z.T. auch mal etwas sarkastisch, ja fast schon satirisch, zu Werke geht. Auf jeden Fall ein Anspieltip, der sogar leichte Ärzte Nähe inne hat, dennoch muß ich dazu sagen, daß die Betonung hier auf dem Wort "leicht" liegt, zumal die ABBRUCH Mucke ordentlich gereift ist- & auf dem besten Weg ist erwachsen zu werden - ganz klarer Fall von: authentisch < ;-) . Nachdem darauf ein ernsterer Memorial Song-> "Das Gefühl" (Track 4) folgt, geht es bei "Zu Zu" (Track 5) um ein Deutsch Punk typisches Thema: Alkohol. Zwischen Spaß & Ernst beschäftigt man sich mit der Thematik "Alkoholabhängigkeit". Mir gefällt hierbei die spritzige, musikalische Abwechslung, die vor allem in den Strophenteilen Pogolaune aufkommen läßt. Ein wenig erinnert mich der Song irgendwie an die Abstürzende-n Brieftauben. Klarer Fall von Anspieltip No. II! Hier- & da tauchen auch mal musikalische Gäste auf, zwar ist benannt wer was gespielt hat, aber wer z.B. bei welchem Song am Start ist, ist leider nicht benannt. Nur gut, daß nur eine Geigenspielerin (auch im Chor zu hören) - Sarah Loser - am Start ist, das macht es zumindest etwas einfacher, was z.B. den Song "Wo ist Zuhause?" (Track 7) betrifft. Thematisch geht es um das Leben auf der Straße von Kindern. Wichtige Thematik ! Richtig schön über die Saiten geschrammelt - & endlich wieder der Punk gerockt wird bei "Gute Freunde" (Track 9) Natürlich wird aber nicht nur stupide rumgeschrammelt - hier regiert Würze ohne Stürze, echt cooler Partysong - dürfte live knallen?! "Trauer" (Track 10) geht trotz abermals leichter Ärzte Nähe - & eher nachdenklich stimmender Töne- & Worte sofort in`s Ohr. Musikalisch zwar einfach aufgebaut, aber trotzdem eingängig- & zündend. Erneut balladenhaft beginnt "Dürre Kinder" (Track 13), das mich mit den kurzen Punk Rock Einschüben irgendwie an diverse Ost Rock Songs erinnert (vom Aufbau her). Die herzerweichende Geige gibt der Thematik die nötige emotionale Färbung - und man meint, daß die Geigesaiten direkt von den Tränen hungernder Menschen berührt wurden.... Mehr Zeit hingegen braucht "Liebe, Friede, Freiheit" (Track 14). Diese zeitgemäßen Gedanken entfalten erst über längeren Zeitraum ihr Flair. "Träume" (Track 16) ist meiner Meinung nach der schwächste Song dieses Albums, hätte man noch etwas mehr dran feilen können. Bei mir ruft dieser Song nur Gähnen hervor. Entschädigung gibt`s mit "Krieg" (Track 17) - coole Lyrics, schöne Rotzerei - seliges Grinsen beim Pogen gegen den Krieg im Allgemeinen. Als Outro - Song gibt beim "Abschiedslied" (Track 18) der Bläsereinsatz am Anfang einen runden Abschluß her (nach über einer Stunde Gesamtspielzeit). Fazit: das Trio ABBRUCH wird erwachsen und besticht durch mehr Abwechslung. Mit 18 Songs geizt man nicht, sondern bietet etwas für`s Geld. Sofern das dritte Album mit genauso viel Abwechslung aufwartet - & die Jungs weiterhin auf diesem Niveau reifen, könnte da noch gut was gehen ! Für Fans von gutem Punk Rock/ Fun Punk mit Partyeinschüben kann man dieses Album bedenkenlos empfehlen!

Ox-Fanzine #94 (Februar/März 2011)[Anzeigen]
Also, wenn meine Kinder mit ABBRUCH ankämen, würde ich sie erst enterben und dann aus Scham vor den Nachbarn in eine andere Stadt ziehen. ABBRUCH aus Gosen sind vollkommen schmerzfrei, werden aber ganz sicher ihr Publikum finden und zwar in erster Linie in der jüngeren Generation, die den mehrheitlich in Moll gehaltenen Deutschpunk der Brandenburger aus Unkenntnis nicht infrage stellen wird.

ABBRUCH haben zwar unbestreitbar musikalische Qualitäten, aber aus Opposition gegen sentimental-kitschigen Sozialdramen-Folk, von ABBRUCH in rudimentäres Rock’n’Roll-Gewand gekleidet, ist Punk ursprünglich einmal entstanden.

Diese Beschreibung beweist wenigstens die Originalität der Band. 18 Lieder mit einer Spielzeit von über einer unverschämten Stunde, und mit „Mädchen“ haben sich ABBRUCH zu einer Punk-Neukomposition von „Last kiss“ hinreißen lassen, und das ist immerhin das bizarrste Lied der Musikgeschichte.

Wer mir darin widerspricht, wird ABBRUCH lieben.
Lockenkopf #06 (Juli 2011)[Anzeigen]
Schön mal eine CD von einer jungen Punkband aus Gosen (Brandenburg) in den Händen zu halten. Die meisten jungen Punkbands die ich hier aus der Stadt kannte, sind meisten nie so richtig aus dem Proberaum raus gekommen und verliefen sich wieder im Sand. Schade eigentlich, wenn ich da an so manches Talent aus der eigenen Stadt denke. Aber hier bei Abbruch scheint das anders zulaufen, denn die Jungs präsentieren mit „Aus dem Keller..." schon ihre zweite CD. Da ist aber jemand ehrgeizig, was auch gut so ist!

Geboten wird uns hier guter Deutschpunk mit ab und an experimentellen Einschlag und Gastinstrumenten die nicht gerade alltäglich sind im Punkrock. Das Instrument scheint man doch schon gut zu beherrschen und schlägt sich wacker von Song zu Song. Der Gesang erinnert mich stellenweise an Badesalz in dem Song „Rauchen kann tödlich sein", falls das jemand kennt. Bei den Texten geht es dann doch zum größten Teil um Sachen die einem mit Anfang 20 noch so bewegen wie: Frauen, Alkohol & Freundschaft

Doch das soll man jetzt hier nicht negativ sehen. Ich bin zwar nicht der Deutschpunk-Experte, aber ich glaube diese Scheibe geht voll in Ordnung. War echt schön beim hören einen Flashback bekommen zu haben und dabei an alle die vergangen Kid-Punx und Talente in Eisenhüttenstadt und Umgebung gedacht zu haben... Danke Jungs!

Titelliste

  1. DumDiDöner
  2. Kellerlied
  3. Amoklauf
  4. Das Gefühl
  5. Zu Zu
  6. Mitläufer
  7. Wo Ist Zuhause?
  8. Ein Lied Für Dich
  9. Gute Freunde
  10. Trauer
  11. Täglich Grüßt Der Alkohol
  12. Mädchen
  13. Dürre Kinder
  14. Bierlied
  15. Liebe, Friede, Freiheit
  16. Träume
  17. Krieg
  18. Abschiedslied


Besonderheiten


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