Altenburg 76

Aus BrandenburgPunk
Altenburg 76
Allgemeine Informationen
Herkunft Potsdam
Genre Hardcore
Crust
Auflösung 2004
Letzte Besetzung
Heiner Gesang
Niko Gitarre
Bass
Florian "Flo" Geyer Schlagzeug

Altenburg 76 war eine Hardcore- und Crust-Band aus Potsdam. Der Name der Band bezog sich auf die Revolte während der 1000-Jahr-Feier der thüringischen Stadt Altenburg im Juli 1976.

Bandgeschichte

Gründung und erste Schritte

Die Band entstand Ende der 90er, nachdem Flo kurz nach seinem Umzug von Rheinland-Pfalz nach Potsdam in einem Studentenclub auf Heiner traf, der ebenfalls aus Süddeutschland kam. Bei einem Gespräch stellten sie fest, dass beide unabhängig voneinander bereits Lust hatten, musikalisch etwas auf die Beine zu stellen – also taten sie sich zusammen. Flo übernahm das Schlagzeug, Heiner entschied sich – ursprünglich am Bass interessiert – für den Gesang. Über Heiner stieß schließlich Niko zur Band, der die Gitarre übernahm.

Es dauerte noch ein weiteres Vierteljahr, bis die Band endlich einen Proberaum fand. Die Anfangszeit war geprägt von kreativem Ausprobieren – keiner hatte Erfahrung darin, wie man als Band zusammenarbeitet, probt und sich organisiert. Dennoch entwickelten sich allmählich feste Abläufe und ein klares Bandkonzept.

Schwieriger Einstieg in die lokale Szene

Der Zugang zur Potsdamer Szene gestaltete sich schwierig. Als Zugezogene ohne lokale Kontakte war es für sie kaum möglich, in die etablierten lokalen Clubs und Veranstaltungsorte zu kommen. Ein weiterer Grund dafür lag unter anderem in einem Gerücht, das zu dieser Zeit über Sänger Heiner kursierte und seinem Standing in der Potsdamer Szene schadete, sowie in der unkonventionellen Kleidung der Band, die nicht in die lokale Subkultur passte. Diese Faktoren führten dazu, dass sie lange Zeit nicht ernst genommen wurden und kaum Gelegenheiten bekamen, im lokalen Raum aufzutreten. Es dauerte lange, bis die Band einen begehrten Auftritt als Vorgruppe im renommierten Club Archiv erhielt.

Desaster-Gig in Karlsruhe

Der erste auswärtige Gig endete im Desaster. Geplant war ein Auftritt im Karlsruher Musikclub Crazy, der sich in der Nähe eines Güterbahnhofs befand. In einer Pause beschlossen sie, Bandfotos auf dem Güterbahnhof zu machen. Dort kletterten sie auf einen Güterwaggon. Dabei erlitt Niko durch eine Entladung der Hochspannungsleitung einen schweren Stromschlag. Er wurde per Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Oggersheim geflogen, während die übrigen Bandmitglieder von der Bahnpolizei mitgenommen wurden. Niko überlebte den Unfall, und etwa ein halbes Jahr später nahm die Band ihre Aktivitäten wieder auf. Das traumatische Erlebnis schweißte die Mitglieder für eine Zeit noch enger zusammen.

Aufnahmen, Platte und Auflösung

In den folgenden Jahren begann die Band, im Proberaum ihre ersten Lieder aufzunehmen. Flo ließ einige dieser Aufnahmen auf Schallplatte pressen – ohne genau zu wissen, wie ein Label oder der Vertrieb von Tonträgern funktioniert. Das führte dazu, dass auch heute (Stand 2024) noch zwei Kisten unverkaufter Platten in seinem Keller lagern. Dennoch markierte diese Aktion den Beginn seines Projekts Pleytegeyer Produktionen, einem kleinen unabhängigen DIY-Plattenlabel.

Die Veröffentlichung der Platte verzögerte sich aus verschiedenen Gründen über zwei Jahre, und die Bandmitglieder spürten bald, dass die Luft raus war. Berufliche und familiäre Verpflichtungen machten es immer schwieriger, regelmäßige Proben zu organisieren. Als dann noch zwei Mitglieder der Band aus Potsdam wegzogen und der Proberaum überflutet wurde, was der Band jegliche Infrastruktur nahm, löste sich Altenburg 76 im Jahr 2004 auf.


Diskografie


weitere Tätigkeiten

Mitglieder der Band sind/waren auch in anderen Projekten tätig:


Weblinks