Haus der Offiziere

Aus BrandenburgPunk
Haus der Offiziere
Allgemeine Informationen
Adresse: Jugendkulturfabrik Brandenburg e.V.
Magdeburger Straße 15
14770 Brandenburg
Gründung 1992
Website jukufa.de

Das Haus der Offiziere (HdO) ist ein Kultur-, Veranstaltungs- und Konzerthaus in der Stadt Brandenburg an der Havel. Nutzer ist die Jugendkulturfabrik Brandenburg e.V. (Jukufa), ein gemeinnütziger Kulturverein.

Geschichte

Erbauung und frühe Nutzung

Das Gebäude wurde 1903/1904 als Offizierskasino der ehemaligen Kürassierkaserne erbaut. Die Offizierskasinos waren Aufenthalts- und Speiseräumlichkeiten und kulturelle Veranstaltungsstätten für die höheren Dienstgrade.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Kürassierregiment aufgelöst und 1919/1920 wurde im ehemaligen Offizierskasino eine sogenannte Städtische Krüppelfürsorgestelle unter der Leitung der Carl-Reichstein-Stiftung eigerichtet. Weiterhin bestand in den 1920er Jahren im Haus eine Geschäftsstelle der Reichsunfallversicherung und der Nordöstlichen Eisen- & Stahlberufsgenossenschaft. Ein orthopädischer Mechaniker war ebenfalls angesiedelt. In der Weltwirtschaftskrise ging die Reichstein-Stiftung bankrott. Die Liegenschaft ging an die Stadt, die hier zunächst eine Kinderkrüppelfürsorge betrieb.
Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten begannen diese, die Wehrmacht aufzubauen und das Militär wieder zu vergrößern. Brandenburg wurde wieder Garnisonsstandort. Auch das vormalige Offizierskasino wurde wieder als solches genutzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bezogen Truppen der Roten Armee einen großen Teil der Kasernenanlagen, ein Teil wurde später auch durch die NVA genutzt. Das Offizierskasino wurde durch die Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland genutzt und in Haus der Offiziere umbenannt.

Jugendkulturfabrik

Nach dem Abzug der russischen Streitkräfte aus Brandenburg stand das Gebäude zunächst leer. Am 23. September 1992 wurde in Brandenburg von alternativen Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Jugendkulturfabrik als Verein gegründet. Deren Wurzeln des Vereins gingen auf Organisatoren einer linken Schülerzeitung Die Säge und einer alternativkulturellen Veranstaltungs- beziehungsweise Discoreihe Disinfected zurück. Der neu gegründete Verein versuchte zunächst im Zuge einer Hausbesetzung die Räumlichkeiten des Hauses der Offiziere unter dem Namen Hothaus nutzbar zu machen. Diese Besetzung scheiterte. Stattdessen etablierte sich der Verein zunächst und übergangsweise in Zusammenarbeit mit dem Jugendradiosender Fritz in Räumlichkeiten im Stadtteil Nord, dem sogenannten Container. Gleichzeitig fanden weiterhin Verhandlungen mit der Stadt über den Umbau und die Nutzung des HdO statt. Nach Zusage und Bereitstellung finanzieller Mittel bauten Mitglieder und Sympathisanten der Jukufa ab 1995.

Nach jahrelangem und sich immer wieder verzögerndem Umbau wurde das HdO im Jahr 2000 als soziokulturelles Zentrum eröffnet. Im Laufe der Jahre traten zahlreiche namhafte Künstler und Bands im Haus der Offiziere auf.


Räumlichkeiten

Das ehemalige Offizierskasino ist ein zweistöckiger, teilweise weiß verputzter Bau. Daneben dominieren rote Klinker. Nach Norden ist das Gebäude einstöckig erweitert.
Das Gebäude verfügt über einen großen Konzertsaal mit einem Fassungsvermögen von bis zu 500 Zuschauern, einem separatem Backstagebereich, mehreren Tanzflächen, zwei Bars und diversen Räumlichkeiten für Projektarbeiten.
Die Größe der Bühne beträgt ca. 12m² und verfügt über eine PA- und Lichttechnik.


Lage

Das Haus der Offiziere befindet sich zentrumsnah in der Innenstadt Brandenburgs, gegenüber der Technischen Hochschule in der Magdeburger Straße. Es ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen und verfügt über ausreichend Parkmöglichkeiten für Besucher die mit dem Auto anreisen.


Veranstaltungen

Zu den wiederkehrenden Veranstaltungen zählen unter anderem das Indoor-Festival Oktoberrevolution, sowie diverse Tanzveranstaltungen, Poetry Slams, Workshops und ähnliches.


Weblinks