Charlotte 28

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Charlotte 28
Charlotten 28.jpg
Allgemeine Informationen
Adresse: Neue Farben e.V.
Charlottenstraße 28
14467 Potsdam
Gründung 2001
Betreiber Neue Farben e. V.
Website ch28.org

Die Charlotte 28 ist ein Hausprojekt mit Kneipe, Buch- und Umsonstladen in Potsdam.

Geschichte

Nach der Räumung des besetzten Hauses in der Dortustrasse im Jahr 2001 begann die Charlotte zunächst als Ausweichprojekt, um den vorherigen Bewohner*innen einen Ersatzwohnraum zu gewähren. Kurze Zeit später wurde im Erdgeschoss links in den Räumen des ehemaligen bulgarischen Restaurants Bolgar die Kneipe Olga sowie in der ehemaligen Fleischerei auf der rechten Seite eine alternative Kunstgalerie eröffnet. In der Nachfolge entstand hier der linke Buchladen Sputnik im Jahr 2002. Seit 2008 befindet sich im Keller des Hauses der Umverteiler, Potsdams erster und seither gern besuchter Umsonstladen. Zusammen mit der Wohngemeinschaft in den oberen Etagen etablierten sich diese Projekte zu einem wichtigen Anlaufpunkt und einer bedeutenden Schnittstelle linksalternativ denkender und handelnder Menschen in Potsdam.

Nach stetiger Verlängerung des Nutzungsvertrages seit 2000, bekundeten sowohl die Stadt Potsdam als auch der Neue Farben e.V. Interesse an einer dauerhaften Lösung für das Projekt in der Charlottenstrasse 28. Nach einigem Hin- und Her und einem Jahr kontinuierlicher Verhandlungen konnte schließlich im Jahr 2009 ein Erbbaupachtvertrag über 66 Jahre erwirkt werdem, der die Existenz der Charlotte in der Potsdamer Innenstand zwar langfristig sichert, jedoch mit bestimmten Auflagen verbunden ist. So sieht der Pachtvertrag die Sanierung des Daches und der Fassade vor. Um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen wurde der Entschluss gefasst das Dachgeschoss ausbauen. Nach Baubeginn 2010 wurde der Dachausbau schließlich im Winter 2012 beendet. Der entstandene, neue Wohnraum bietet nun noch mehr Menschen ein bezahlbares Dach über dem Kopf in Potsdams teurer Innenstadt. Auch um eine Renovierung der bereits vorher bestandenen Wohnräume wurde sich bemüht.

2013 wurde mit Hilfe von vielen Unterstützer*innen der Sputnik und die Olga erneuert. Im selben Jahr wurde damit begonnen, das Erdgeschoss des Hinterhauses zu einem Multifunktionsraum umzubauen. Dieser soll nach Fertigstellung als Fläche für hausinterne und externe Projekte dienen, z.B. für Veranstaltungen, als gemeinsamer Arbeitsbereich, Werkstatt und so weiter.


Hausprojekte

Café Olga

Die linksorientierte Kneipe besteht aus einem Raum mit einer Bar und vielen Sitzecken. Die jungen Leute hinter der Bar arbeiten dort ehrenamtlich. Mit diesem Konzept möchte der Verein einen alternativen, linksorientierten und nicht kommerziellen Platz in Potsdam schaffen. Die Preise dort sind sehr niedrig. So werden zum Beispiel für Säfte nur 0.80 € bezahlt und ein einfaches Bier kostet nur 1,10 €. Angeboten werden verschiedene Bier- und Weinsorten sowie Snacks und alkoholfreie Getränke.

Ein wöchentliches Plenum bietet Möglichkeiten für Fragen, Anregungen, Mitmachwünsche und Spendenabgaben. Ein sehr präsentes Projekt der Olga ist der einmal im Monat stattfindende "Frauen-Mädchen-Transgender-Abend". Dieser wurde geschaffen, um dem weiblichen Geschlecht die Gelegenheit zu bieten, sich untereinander auszutauschen, zu diskutieren und gemeinsame Politik zu machen. Und das ohne die Dominanz der Männer, die oftmals dort herrscht.

Buchladen Sputnik

Der linksorientierte Buchladen Sputnik wird von ca. 10 jungen Leute ehrenamtlich betrieben. Die angebotene Literatur umfasst hauptsächlich die Themen Politik, Philosophie, Kultur, Soziologie und Geschichte. Doch auch Comics, Biografien, Zeitungen, Zeitschriften und Kinderbücher stehen dem Gast zur Verfügung. Neben dem Buchhandel gibt es ebenfalls Lesungen, Ausstellungen und Veranstaltungen.

Umsonstladen Umverteiler

In dem Umsonstladen können nutzbare Dinge abgegeben und mitgenommen werden, und das ohne Bezahlung. Der Verein möchte mit diesem Projekt die Menschen anregen, über ihr Konsumverhalten nachzudenken. Es soll bewusster und schonender mit unseren Ressourcen und Gütern umgegangen werden. Denn wenn die Gegenstände weitergegeben und weiterverwendet werden, erhöht dies die Lebensdauer der Dinge und verringert die Umweltbelastung.


Weblinks